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Montélimar: Kunst zum Genießen

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Wer aus dem Norden kommt merkt: In Montélimar beginnt der Süden. Versüßt wird die Ankunft mit einer weltberühmten Spezialität, die bis heute in kleinen Manufakturen handgefertigt wird: der weiche, weiße Nougat von Montélimar.

Fast vier Stunden braucht Arnaud Soubeyran, um das Traditionskonfekt aus Einschnee, Zucker, Lavendelhonig und Mandeln  herzustellen. Wie, zeigen Führungen und sein Nougatmuseum im Gewerbegebiet Zone Commerciale sud an der legendären Ferienstraße RN 7.

Immer mit Mandel: der weiße Nougat aus Montélimar - hier von Arnaud Soubeyran. Foto: Hilke Maunder
Immer mit Mandel: der weiße Nougat aus Montélimar – hier von Arnaud Soubeyran. Foto: Hilke Maunder

Auch Monsieur Savin lädt ein, hinter die Kulissen der handwerklichen Herstellung zu schauen. Seine Manufaktur Suprem’Nougat findet ihr in der Avenue St-Martin, ganz in der Nähe des Musée d’Art Contemporain Saint-Martin (MAC)

Kunst in der Kaserne

Die Ausstellungshalle steht wie kein anderer Bau für den Wandels des Viertels. Ihr Ursprung liegt in einem Musée Éphémère, das 2003 innerhalb der Mauern der ehemaligen Saint-Martin-Kaserne entstand. Wo einst Soldaten lebten und exerzierten, entstand im Zuge der Revitalisierung ein Komplex, den heute  vier Restaurants, das Fremdenverkehrsamt, die Maison de l’Économie und das MAC gemeinsam nutzen.

"So wurde früher der Nougat von Montélimar ausgefahren", sagt Olivier Honnoré, Junior im Betrieb von Arnaud Soubeyran. Foto: Hilke Maunder
„So wurde früher der Nougat von Montélimar ausgefahren“, sagt Olivier Honnoré, Junior im Betrieb von Arnaud Soubeyran. Foto: Hilke Maunder

Alljährlich organisiert dort seit 2008 die Verwaltung der Metropolregion Montélimar eine große Sommerausstellung mit bedeutenden Künstler der Moderne und Gegenwart. Georges Braque, Alexander Calder, César, Marc Chagall, Peter Klasen, Yves Klein, Joan Miró, Jacques Monory, William Sweetlove, Antoni Tàpies, Claude Viallat und Vladimir Veličković waren dort bereits zu sehen. Achtung: Das MAC ist nur zu Ausstellungen geöffnet!

Weltkunst open-air

Monumentalen Skulpturen großer Künstler begleiten euch auch beim weiteren Stadtbummel. John Armleder, Georges Pellissier, Jean-Patrice Rozand, William Sweetlove und  Toros mit tollen Werken.

Die Einfahrt nach Montélimar weckt Erinnerungen an US-Highways. Foto: Hilke Maunder
Die Einfahrt nach Montélimar weckt Erinnerungen an US-Highways. Foto: Hilke Maunder

Kunst-Corso…

Das alte Herz der Stadt von Montélimar umkreisen  als grüner Gürtel die Allées provençales. Auf den Platanen-Boulevards wird sonnabends ein großer Markt abgehalten! Von Mai bis September stellen an ausgewählten Sonntagen von 9 bis 19 Uhr lokale und regionale Künstler ihre Arbeiten aus. Spannend zu sehen, mit welchen Augen sie die Stadt sehen!

… und Kunst-Burg

Kunst hat längst auch das  Château des Adhémar (12. Jh.) erobert, zu dessen Füßen sich Montélimar einst entwickelt hat. Es war einst eine der  bedeutendsten mittelalterlichen Wohnburgen im Rhônetal. Später diente der Bau, der im  16. Jh. seine Bastionen, fast 500 Jahre lang als Gefängnis.

Heute revitalisiert als Kulturzentrum, sorgt er mit Ausstellungen international berühmter Künstler  wie Daniel Buren und Kisseleva für Aufsehen. Ebenfalls fest zum Programm gehört das Café Littéraire mit Autorenlesungen sowie Filmvorführungen im Rahmen des Festivals De l’écrit à l’écran.

Wandbilder erinnern an die große Nougat-Tradition von Montélimar. Foto: Hilke Maunder
Wandbilder erinnern an die große Nougat-Tradition von Montélimar. Foto: Hilke Maunder
Idylle an der Place des Halles. Foto: Hilke Maunder
Idylle an der Place des Halles. Foto: Hilke Maunder
Radelglück - ein Wandbild in Montélimar. Foto: Hilke Maunder
Radelglück – auch auf dem Wandbild der Place des Halles von Montélimar. Foto: Hilke Maunder

Kunst begegnet uns auch allerorten, als wir jenseits des Boulevards das Gewirr der Gassen entdecken. Einige sind arg aus der Zeit gefallen, bei anderen ist die Patina noch charmant, andere wiederum sind wahre mediterrane Idyllen. Lass euch treiben!

Hamburger Klänge

Dann kommt ihr vielleicht auch an den prachtvollen Stadtpalais der Renaissance vorbei. Zu den schönsten gehören das Hôtel de la Baume Dupuy-Montbrun von1701, in dem die Familie Ende des 19. Jahrhunderts zahlreiche Fechtturniere und Konzerte organisierte, und die Maison dite de Diane de Poitiers, das die Maîtresse Heinrich II. 1549 an der Ecke der place Émile-Loubet erbaut haben soll.

Fast genau im Herzen der Altstadt findet ihr das Collégiale Sainte-Croix. Wer Orgelmusik liebt, kennt vielleicht diese Kirche. Sie ist für ihre Hamburger Beckenrath-Orgel berühmt, die bei den Jour de l’Orgue im Mai erklingt.

Montélimar: meine Reise-Tipps

Schlemmen

Im Dél’ice  in der Rue Malareac haben wir an einem schattigen Platz unschlagbar günstig zu Mittag gegessen.

Der Mittagstisch eines kleinen Restaurants auf der Place des Halles für 7,50 €. Foto: Hilke Maunder
Der Mittagstisch eines kleinen Restaurants auf der Place des Halles für 7,50 €. Foto: Hilke Maunder

In der Nähe

• In und um Dieulefit (27 km östl.) arbeiten 40 Töpferei- und Keramikwerkstätten. In ungeraden Jahren wird zu Pfingsten ein Töpfermarkt abgehalten!.

• Der tschechische Bildhauer Ivan Theimer lebt in Le Poët-Laval, das am Hugenottenweg nach Bad Karlshafen liegt. Mehr zu den Hugenotten in Frankreich findet ihr hier im Blog.

Schlafen

Nostalgie und Komfort verbinden im Norden von Montélimar die Zimmer von Pierrette. Foto: Hilke Maunder
Nostalgie und Komfort verbinden im Norden von Montélimar die Zimmer von Pierrette. Foto: Hilke Maunder

La Maison de Pierrette

Früher barg der Feldsteinhof eine Seidenraupenzucht. Heute heißt Madame Gäste in ihrer Maison de Pierrette in zwei Zimmern und einer Suite willkommen. Eine herrliche Abkühlung: der große Pool.
• 250, chemin du relais, 26740 Savasse, Tel. 04 75 52 09 35, www.la-maison-de-pierrette.fr

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Zur Einstimmung: DuMont Bildatlas Provence: Das Licht des Südens*

Zur Einstimmung: DuMont Bildatlas ProvenceIn meinem DuMont-Bildatlas „Provence“ stelle ich in sechs Kapiteln zwischen Arles und Sisteron die vielen Facetten der Provence vor. Ihr erfahrt etwas vom jungen Flair zu Füßen des Malerberges, vom Weltstadttrubel an der Malerküste, dem weißen Gold aus der Pfanne oder einer Bergwelt voller Falten. Specials und

Themenseiten verraten euch, welche großen Probleme der Lavendel hat, wo ihr Slow Food genießen könnt – oder ihr ganz aktive das Sonnenreich im Süden erleben könnt: beim Mountainbiken, Malen, Paddeln, Wandern oder Wildbaden. Hinzu kommen Serviceseiten mit allen Infos, persönlichen Tipps und großer Reisekarte. Wer mag, kann den Band hier* direkt bestellen.

Einmal bitte träumen!

DuMont-Bildband Südfrankreich„Le Grand Süd“ nennen die Franzosen die weite Region ihrer Mittelmeerküste. Gemeinsam mit Klaus Simon und Rita Henß als Co-Autoren präsentiere ich im DuMont Südfrankreichdie vielen Facetten des Südens zwischen der Provence und den Pyrenäen in unterhaltsamen Stories und auf Infoseiten.

Großformatige Bildseiten machen diesen Band zu einem tollen Geschenk für Frankreich-Freunde. Oder euch selbst! Wer mag, kann ihn hier* direkt bestellen.

Das ganze Land

MARCO POLO Frankreich: praktisch und kompakt, bearbeitet von Hilke Maunder.Einfach aus dem Besten auswählen und Neues ausprobieren, ist das Motto der Marco Polo-Reiseführer. Den MARCO POLO Frankreich* habe ich gemeinsam mit Barbara Markert verfasst. Gleich zu Beginn geben wir unsere  Insider-Tipps für Frankreich preis: vom größten Flohmarkt Europas in Lille bis zur Schwimmen in der Piscine Olympique in Montpellier.

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Auch der Radfernweg "ViaRhôna" führt mitten durch Montélimar. Foto: Hilke Maunder
Auch der Radfernweg „ViaRhôna“ führt mitten durch Montélimar. Foto: Hilke Maunder

Der Beitrag Montélimar: Kunst zum Genießen erschien zuerst auf Mein Frankreich.


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